Am 17. Oktober 2004 verstarb im Alter von 73 Jahren nach längerer
Krankheit Helmut Bartsch in Forchheim. Er war nicht nur
Gründungsvorsitzender des eigenständigen Schachclub Forchheim ab 1977,
sondern seit 1997 auch dessen Ehrenmitglied. Das "Königliche Spiel"
verliert in ihm einen seiner größten Förderer in der Region, der als
Funktionär in den 70-er und 80-er Jahren in der Fränkischen Schweiz
Vorbildliches geleistet und die Grundlage zum Erfolg des SC Forchheim
bis heute gelegt hat.
Geboren wurde Helmut Bartsch am 28. September 1931 im niederschlesischen
Bergvorwerk. Im Frühjahr 1945 floh die Familie in den Kriegswirren und
fand in Muggendorf in der Fränkischen Schweiz eine neue Heimstatt. Seine
Ausbildung zum Lehrer absolvierte er in Bamberg. Fast 40 Jahre
unterrichtete er in Poxdorf, Wiesenthau, Heroldsbach und Forchheim an
Volks- und Berufsschulen.1992 ging er in den verdienten Ruhestand. Aus
zwei Ehen gingen sein Sohn Berthold, der derzeitige Vorsitzende des SC
Forchheim, und die Töchter Claudia und Silvia hervor
Das Schachspiel erlernte er in Muggendorf. Seinen ersten Kontakt zum
Schach als Wettkampfsport hatte er für heutige Verhältnisse erst sehr
spät im Alter von 32 Jahren 1963 in Forchheim. Helmut Bartsch war nach
Jahren bei den Schachabteilungen des VfB Forchheim 1861 (1963-1972) und
der SpVgg Jahn Forchheim (1972-1977) Gründungsvorsitzender des SC
Forchheim 1977 und hatte dieses Amt bis 1979 und wiederum 1981-1983
inne. Er wurde 1997 wegen seiner herausragenden Verdienste um den SC
Forchheim zum Ehrenmitglied des Vereines ernannt.
In den Jahren der Spaltung der Schachverbände in Bayern in den BSB
(Bayerischer Schachbund) und den SVB (Schachverband Bayern im BLSV) war
er zusätzlich auch beim SC Waischenfeld gemeldet und in diesen Jahren
auch der Mittelfränkische SVB-Bezirksvorsitzende (1972-1976). In dieser
Eigenschaft wirkte er bei der noch heute nachwirkenden Verbreitung des
Schachspiels in der Fränkischen Schweiz mit. Durch seine Initiative und
Mithilfe wurden die Schachabteilungen des TSV Kirchehrenbach, des TSV
Ebermannstadt, des SV Bammersdorf, der Schachclub Weilersbach, der
Schachclub Pretzfeld (beide nicht mehr existent) u.v.a. gegründet.
Daneben hatte er das Amt des Spielleiters (1971-1972) inne. 1972 erhielt
er die Goldene Verbandsnadel des SVB, 1976 die Silberne Verdienstnadel
des SVB. Sein größter schachlicher Erfolg war sicherlich der Gewinn der
SVB-Bezirksmeisterschaft 1973 in Bammersdorf vor dem legendären
Waischenfelder Pulvermüller Kaspar Bezold.
Große Verdienste erwarb er sich beim Schachclub bei der Integration und
Förderung von neuen Mitgliedern, die von ihm die ersten Schritte im
Turnierschach lernten. Als Schachspieler pflegte er weniger einen
positionellen Stil, sondern bevorzugte immer scharfe, angriffslustige
Eröffnungsvarianten, die eine frühzeitige Entscheidung herbeizwingen
sollten. Aus gesundheitlichen Gründen hatte sich Helmut Bartsch seit
einigen Jahren bereits vom Turnierschach zurückgezogen. Er blieb dem SC
Forchheim jedoch weiterhin verbunden. Mit ihm verliert der SC Forchheim
binnen kurzer Zeit nach Eduard Spenger sein zweites Ehrenmitglied.